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Anwälte - einige Anmerkungen

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Anwälte gibt es im Land wie Sand am Meer, aber nur ein kleiner Teil davon hat eine Internetpräsenz, ist also per Google zu finden. 

Viele sprechen kein oder nur schlechtes Englisch, aber die die gut englisch sprechen, müssen nicht unbedingt auch ihren Job gut machen. Mir wurde ein Anwalt als deutsch sprechend empfohlen, aber es stellte sich heraus, dass er gar kein RA ist, sondern nur den Namen eines zugelassenen Anwalts im Rahmen seiner Immobilienfirma benutzt. Könnte im Prinzip i.O. sein, aber ich stellte fest, dass er mir mehrfach falsche Informationen gab, wodurch ich viel Zeit verlor.

Da es sich beim Antrag auf das Rentnervisum um relativ banalen Behördenkram mit viel Lauferei handelt, macht das im Allgemeinen nicht der RA selbst, sondern gibt im Prinzip nur seinen Namen dafür, da der Antrag immer durch einen Anwalt gestellt werden muss. 
Die eigentliche Arbeit bei den Behörden machen dann Büromitarbeiter, die oft nicht englisch sprechen und auch nicht immer viel Ahnung haben. Ein Teil der Behördengänge, bei denen man oft lange warten muss, wird durch "freie Mitarbeiter" oder mensajeros erledigt, die meist für mehrere Büros arbeiten und sicherlich am wenigsten dabei verdienen. 

Ich habe inzwischen mehrere Anwälte kennen gelernt und mich daran gewöhnt, dass man möglichst viel selbst wissen muss, da die Anwälte selbst oft falsche oder unzureichende Informationen über die beizubringenden Dokumente geben. Kaum einer angesprochenen Anwälte wusste, dass Apostillen nicht beim Konsulat sondern nur bei den zuständigen deutschen Behörden zu erhalten sind. Es werden auch gelegentlich von einem Büro Unterlagen verlangt, von denen ein anderes dann sagt, man brauche sie nicht.

Auch kommt es "gelegentlich" (=öfters) vor, dass Unterlagen oder Fotos irgendwo versanden (auch bei den Banken). Also am besten von allem Fotokopien und mehr Passfotos als nötig anfertigen und aufbewahren. Ein höheres Honorar ist keine Gewähr dafür, dass es schneller oder reibungsloser geht. Der Antrag auf Rentnervisum kann durchaus 5 Monate und mehr dauern. 

Das liegt zum Teil sicher auch daran, dass die Anwälte gelegentlich nicht gleich bei Beginn des Verfahrens alle erforderlichen Unterlagen einfordern und einreichen. Ich erhielt z.B. erst 5 Wochen nach Antragstellung vom Anwaltsbüro den amtlichen Fragebogen in einer schlechten Kopie per Email zugestellt und musste ihn nach dem Ausfüllen dann über eine spezielle Eilspedition wieder zurückschicken (Post funktioniert in Panama nicht gut und stellt nicht zu). Ich habe es vorgezogen, den Antrag in einer sauberen Kopien im Internet herunter zu laden und am Computer auszufüllen. Die Kopie schickte ich per Email zur Überprüfung an das Büro, aber die Mail wurde erst nach 5 Tagen geöffnet. Inzwischen hatte ich natürlich das Original bereits ohne Überprüfung der korrekten Ausfüllung abgeschickt. Auch damit muss man rechnen.

Kann ich einen Anwalt empfehlen? 
Inzwischen ja.

Nach einer üblen Erfahrung mit einem unzuverlässigen Anwalt in David und dem mit ihm zusammenarbeitenden extrem unfreundlichen Steuerberater aus der gleichen Stadt, die mich in einem Immobiliengeschäft sehr schlecht vertreten und mir dadurch materiellen Schaden zugefügt haben, haben, habe ich in Boquete eine alerte, sehr freundliche und hilfsbereite junge Anwältin gefunden, die mir nicht nur half, den von dem unfähigen Davider Paar angezettelten Schaden wieder gut zu machen, sondern angesichts des bereits verpulverten Geldes eine sehr entgegenkommende Honorarforderung gestellt hat. Ihr Name ist Lourdes Miranda, tel. (00507) 65188632 / 64024624. Ich bin sehr zufrieden mit ihr und empfehle sie gerne weiter. Sie betreut nicht nur Immobilienangelegenheiten, sondern auch Gesellschaftsgründungen und Visaanträge und allgemeine Rechtsfragen. Ihr könnt euch gerne auf mich beziehen, falls ihr euch an sie wendet. Ich mache inzwischen keinen Vertrag mehr ohne sie und auch bei der Eröffnung eines neuen Bankkontos hat sie mir sehr geholfen.

Meinen eigenen Visaantrag hatte ich allerdings zuvor bereits über einen  anderen Anwalt in Panama City beantragt, den ich als preiswert und mit den Migrationsbehörden gut vernetzt empfohlen bekam. Was das Honorar angeht, kann ich mich auch tatsächlich nicht beklagen, es lag mit knapp über 1000 USD inkl. Gebühren im unteren Bereich der Angebotspalette. Aber ansonsten beziehen sich einige der oben angeführten kritischen Anmerkungen bezüglich Effizienz und Arbeitsweise auch auf Erfahrungen mit diesem Büro.

Bei meiner eigenen Anwaltssuche davor machte ich auch keine besonders guten Erfahrungen. Die reichten von völlig überzogenen Honorarforderungen eines Anwalts-Franchisings (da verdient der Franchisinggeber kräftig, ohne mehr als die Werbung und den einleitenden Kontakt zu liefern) bis zu Anwälten, die per Email Ihr Honorar nicht nennen wollten bis zu Leuten, die gar keine Anwälte waren und auch nur "ungefähr" Bescheid wussten.
Allerdings ... wenn schon viele Anwälte nicht schnell und auch nicht besonders sorgfältig arbeiten, dann lieber einen, der es beim Honorar nicht übertreibt. Ein hohes Honorar ist keine Garantie für sorgfältiges Arbeit.

Leider ist es oft Glückssache, einen guten Anwalt zu finden. 
Der offensichtlich unfähige Anwalt aus David, der mir sogar einen von der Gegenseite geschriebenen Kaufvertrag berechnen wollte, obwohl er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, ihn mir zu erläutern oder überhaupt nur mir durchzugehen, war mir immerhin von einer Bekannten empfohlen worden, die offenbar von seiner Qualität überzeugt war. Das gleiche gilt für den mit diesem Anwalt zusammenarbeitenden Steuerberater, ebenfalls aus David, der mir teils unklare oder gar keine Antworten auf meine Fragen gab, auf meine Kritik hin extrem unfreundlich und unkooperativ wurde und mir letztlich in Verhandlungen sogar Schaden zufügte. Leider war es nicht einfach, aus dieser "Zusammenarbeit" herauszukommen, da beide bei der Gründung meiner Gesellschaft als Direktoren (und anfangs ohne mein Wissen sogar als Gesellschafter!) eingetragen waren. Übrigens hatte dieser Anwalt nicht nur Dokumente verschlampt und in Vertragstexten meine Interessen nicht vertreten, sondern auch ohne mein Wissen und Einverständnis den Namen meiner Gesellschaft zu einem unsinnigen Begriff verändert und dann 300 USD für die Korrektur seines eigenen Fehlers verlangt. Falls jemand in die Verlegenheit kommt, einen Steuerberater oder Rechtsanwalt in David zu benötigen, gebe ich privat gerne die Namen der beiden weiter.

Es gibt eine gute englischsprachige Yahoo-Gruppe Panama laws for expats die in ihrem "Files"-Ordner u.a. auch Empfehlungen für gute (und gegen einige schlechte) Anwälte hat.

Einige Empfehlungen, die ich u.a. in Foren gefunden habe:

Wer sonst einen guten Anwalt kennt, kann ihn ebenfalls gerne hier empfehlen.